Freitag, 31. Oktober 2014

Die Grenzen sprengen: Wie man gute Genre-Literatur schreibt



In den verschiedenen Foren ließt man oft die von Anfängern gestellte Frage, ob man sich an die Regeln des jeweiligen Genres halten sollte. Das ist einerseits verständlich,  zeugt aber andererseits von einer gewissen Unsicherheit. Mein Standpunkt dazu ist, dass man immer wieder den Blick über den Tellerrand des eigenen Genres werfen sollte, damit man nicht in festgefahrenen Gleisen einrostet.

Auch wenn man sich auf ein bestimmtes Genre eingeschossen hat, macht es Sinn, sich auch bei anderen Literatur- und Darstellungsformen (z. B. Film und Theater) umzusehen.  Das ist gerade dann wichtig, wenn man wie oben gesagt nicht innerhalb der Konventionen des eigenen Genres gefangen bleiben will. Man muss sich,  wie es so schön auf neudeutsch heißt,  aus seiner Komfortzone herauswagen.

Die Erzähltechniken, die in anderen Literaturformen zu finden sind, lassen sich ebenso in Texten der Genre-Literatur verwenden, wie dies in ihrem originalen Metier der Fall ist. Warum nicht in einem Fantasy-Roman erzählen oder die Geschichte wie in Uwe Johnsons 'Mutmassungen über Jakob' oder John Dos Passos 'Manhattan Transfer' fragmentieren?

Der Blick über die Genregrenzen hinaus führt immer zu einer Erweiterung der eigenen schriftstellerischen Möglichkeiten. 

Und das ist gut so.

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